Okt 2015 | DEULUX in der Brenta

Am 6. September ging eine kleine Gruppe von 3 LG-lern auf eine abenteuerliche Reise zu den Brenta-Dolomiten. Ihre Mission: in knapp 3000m Höhe ein DEULUX-Plakat aufhängen.  Peter, Michele und Alex machten sich auf diesen gefährlichen Weg.  Das mit dem Plakat „aufhängen“ hat letztlich in Ermangelung eines „schwarzen Bretts“ dort oben nicht geklappt, aber auch Bäume oder ähnliches konnten in dieser Höhe zum Anbringen nicht genutzt werden. Und weil man es auch nicht an den Dolomitfels nageln konnte, musste es händisch in die Kamera gehalten werden. Der Weg führte uns drei zunächst nach Madonna di Campiglio,  von wo aus es mit der Seilbahn mitten hinein ging in die Brenta. Der Weg zum ersten Nachtquartier in der „Graffer-Hütte“ war leicht bergab und sehr unbeschwerlich, es sollten noch weitaus anstrengendere Wege folgen. Da es tags zuvor in dieser Höhe geschneit hatte, musste man den Benini-Klettersteig am nächsten Tag dann leider auch absagen. Zu gefährlich bei den vereisten Felsbändern, die - so sollte es sich später auf anderen Steigen noch herausstellen – manchmal sogar nur bierdeckelbreit waren. So ging man auf dem Normalweg zur nächsten Hütte.  Die Nacht war wie immer auf solchen Berghütten laut und unruhig. Mit 8 Leuten auf dem Zimmer ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass keiner schnarcht. Abhilfe gibt es entweder durch Ohropax oder massenhaft Rotwein. Sinnvoll war meist ein Mix aus beiden Varianten.  Am nächsten Tag stand dann auch schon der höchste, wichtigste und beschwerlichste Klettersteig auf dem Programm: der Bocchette-Alta! Dieser geht auf 3000m und bildet zusammen mit dem Bocchette-Centrali den eigentlichen Klassiker der Brenta. Die „Via delle Bocchette“ muss man begangen haben, um in der Klettersteig-Szene mitreden zu können.  Unsere beiden Kletterneulinge Peter und Michele haben wahrlich meisterhaftes geleistet. Der Aufstieg war schon sehr kräftezehrend, der Weg über die Bänder hat dann der Psyche einiges abverlangt. Immer sicher in das Stahlseil eingeklinkt tritt man nur knapp vorbei an senkrechten Felsabbrüchen von mehreren hundert Metern Tiefe. Ein effizienter Weg herauszufinden, wie es um die Schwindelfreiheit steht. Mancher war da schon etwas wackelig auf den Beinen. Ein Zustand, der sich aber im Laufe der Woche sichtlich verbessert hat. Irgendwie scheint man sich an die Abgründe dann doch zu gewöhnen.  Der Bocchette-Centrali am darauffolgenden Tag ist der wohl schönste Klettersteig der Brenta-Dolomiten, vorbei an Türmen, Zinnen und spektakulären Felsabbrüchen. Auf einem schmalen ausgesetzten Band mit wunderbarem Tiefblick wird man schließlich zum Campanile Basso geführt mit gigantischem Blick auf diesen berühmten Felsmonolith. Diese 2800m senkrecht aufragende Felsnadel ist Ziel vieler Kletterer, aber nicht jeder, der oben ankommt und irgendwann wieder runter muss, wählt die traditionelle Variante des Abstiegs. Der pure Zufall wollte es, dass wir gerade zum rechten Zeitpunkt in der gegenüberliegende Wand waren, als oben auf der Spitze des Campanile ein Base-Jumper mit seinem Wingsuit zu erkennen war. Und als er uns schliesslich seine Variante des Abstiegs präsentierte und in die Tiefe sprang, stockte uns der Atem. Natürlich hat er sich dabei gefilmt. Zu sehen ist dieser Sprung auf https://vimeo.com/138895701 Aus wettertechnischen Gründen mussten die Klettersteige der beiden folgenden Tage dann leider wieder ausfallen. Schnee zum einen und dichter Nebel zum anderen machten die Sache nicht sicherer, sodass wir uns schließlich am letzten Tag früher an den Abstieg nach Madonna machen mussten. Vorbei ging eine Woche voller sensationeller Ausblicke, atemberaubender Tiefblicke, und voller ergreifender Einblicke in jeden von uns selbst. Manche Eindrücke und der tiefe Respekt vor den grandiosen Bergen werden wohl ewig haften bleiben. Zur Nachahmung unbedingt empfohlen!  
 
 
 
 
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